press - kerameia.com

Publikationen in Fachzeitschriften und Kunstbüchern:

2002    „Morgen - Kulturberichte" Kulturzeitschrift aus Niederösterreich (Artikel von Silvie Aigner)
2003    Portrait in der Zeitschrift „Neue Keramik", Berlin (Artikel von David Rosenbaum)
2007    Dokumentation in ORF 2
2008    Artikel in „Neue Keramik", Höhr-Grenzhausen: Eine Keramikwerkstatt in Kiyunga (Uganda),
             Artikel von St. Denkendorf und G. Kainz
2008    Portrait im Buch „Smokefiring" von Jane Perryman, A&C Black, London 2008 (dt. Ausgabe  "Rauchbrand", 2009 bei Haupt-Verlag, Zürich)









Jane Perryman, Rauchbrand
Das Buch "Rauchbrand" von Jane Perryman bringt ein Portrait von Gudrun Kainz (Deutsche Ausgabe von "Smoke Firing", 2008 bei A & C Black, London).


Jane Perryman
Rauchbrand


Verlag Haupt, Bern 2009
ISBN 978-3-258-07352-1
----------------------------------------------------------------------------------------------


The book "Smoke Firing" of Jane Perryman presents an article about Gudrun Kainz´ work.


Jane Perryman
Smoke Firing
Contemporary Artists and Approaches



A & C Black, London 2008
ISBN  978-0-7136-6985-5


simultaneously published in the USA by University of Pennsylvania Press
ISBN  978-0-8122-4089-4






Artikel "Vom Sein im Werden" von David Rosenbaum in der "Neuen Keramik", 2003





Die Objekte, Gefäße - meist beides zugleich - die Gudrun Kainz aus dem Feuer holt, atmen ihre eigene Musikalität. Hörbarer und greifbarer Ton sind eine Verbindung eingegangen, haben Gestalt angenommen, die fasziniert, uns in ihren Bann zieht, zur Meditation einlädt - Musik zum Anfassen. Wie von selbst streckt sich unsere Hand nach diesen greifbar gewordenen „Tönen" aus: erst ein vorsichtiges Berühren, dann ein ungläubiges Betasten der manchmal glatten, manchmal rauhen Oberfläche, dann fasst man sie an, nimmt sie hoch - ein sinnliches Erlebnis für Haut, Augen und - Ohr. Tatsächlich: diese Keramiken singen! Sie singen von der Erde (Ton), vom Feuer (Brand), von Luft, von Klarheit, Einfachheit und Schönheit. Sie erinnern uns daran, wie nahe sich diese Dinge sind, wie eins das andere bedingt und durchdringt.


Man braucht nur ein Boot, schon landet man von einem Ufer am anderen.
Boote haben es Gudrun Kainz angetan. Gleichsam, als wollte sie uns erinnern, wie einfach es ist, von einer Kunst (Musik) zur anderen (Gestalt) zu wechseln. Ob Fischkutter, Barkasse, Kanu - oft bekommen sie die Form einer Schale oder Mondsichel. Und ist nicht auch der Mond das Schiff, das zwischen Tag und Nacht gondelt? So wie Gudrun Kainz zwischen Musik und Objekt, ohne Grenzen, hin und her „schifft", den sanften oder rauhen Wind genießend.


Aber ohne das Element Feuer wären ihre Arbeiten undenkbar. Das Spiel mit dem Feuer (Grubenbrand) zeigt die Hingabe an das Unbekannte. Das Feuer frisst sich in ihre Objekte, zeichnet feine, phantastische und doch erdverbundene Muster. Wie die Musik, der Ton, gerinnt auch das Feuer, hält an, verliert seine Flüchtigkeit, entschließt sich zur Manifestation. So halten wir Erde, Musik und Feuer in vollendeter Form in unseren Händen: einfach, klar, von unglaublicher Schönheit, Harmonie und Transparenz.
Sich der Unberechenbarkeit, der Nicht-Vorhersehbarkeit des Feuers auszuliefern, bedeutet Mut und Demut zugleich. Beides besitzt Gudrun Kainz in hohem Maße. So sind ihre Objekte zugleich eine Metapher unseres Lebens: ein tiefes Nicht-Wissen, was kommt, und ein Annehmen dessen, was sein möchte.


In diesem Sinne öffnen ihre Werken eine Tür: bieten dem Leben eine Plattform, eine Basis, für die Kreativität, die Intuition, für alles, was geboren werden will. Das heißt Geben und Nehmen - so wie die Plastiken von Gudrun Kainz es uns vorleben.


Dr. Susanne Zanke (im Vorwort des Kataloges 2006)